20071204

fresh fruit for rotten vegetables

Sie rotten sich wieder zusammen. Wie jeden Tag, kurz nach Sonnenuntergang. Mit Pauken und Trompeten. Die Letzten Sonnenstrahlen lassen ihren Streitwagen aus Edelstahl gefaehrlich glimmen, aus den vier riesigen Hornlautsprechern sickert unheilverkuendend leises rosa Rauschen. Uniformen aus Rot-Blauem Polyester, eine Buegelfalte, mit der man problemlos Kokosnuesse spalten koennte. Es ist die "Diamond Band".

Nach einer kurzen, aber heftigen Rueckkopplung, die sogar den unerschuetterlichen Muezzin in seinem droegen Tun innehalten laesst...setzt der Krach ein.
Die Melange laesst die Ohren bluten, der Bass rammt sich wie Rockys Rechte geradewegs in den Diarrhoe-geplagten Magen. Jedes der mindestens Zehn Bandmitglieder fuer sich spielt schon grottenfalsch. Gemeinsam sind sie infernalisch. Als ob das alles nicht genug waere: mitten im Tumult greift ein hageres Buerschlein zum Mikrofon der scheppernden PA-Anlage, und begint hineinzuschreien. Das Signal fuer den Tross, sich samt psychedelisch beleuchtetem Edelstahlwaegelchen in Bewegung zu setzen, hinterdrein ein Karren mit einem an den Grenzen seiner Leistungsfaehigkeit blauen Dunst aushustenden Dieselgenerator, der mit zwei blanken Litzen alles mit Strom versorgt. Die Beleuchtung, den Verstaerker, die eine oder andere Kuh, die den Litzen zu nahe kommt...

Die Indische Oktave umfasst 22 Toene. Die Tragweite dieser Erkenntnis ist mir erst mit dem Beginn der Hochzeitssaison schmerzlich klar geworden.

Nice beard, man!

Keine Kommentare:

___
spaziergänge