20071106

hindu-trojaner

besser als es jedes geolokalisierungssystem könnte zieht sich stibitzens datenspur durch meine kontoauflistungen. die segnungen des onlinebankings hab mir ermöglicht, bis auf wenige meter seinen aufenthaltsort und seine konsumgewohnheiten zu erkunden - wie er es allerdings angestellt hat, die von mir gesperrte kreditkarte nicht nur wieder zu entsperren, sondern zudem ihr limit gnadenlos zu überziehen, bleibt mir ein rätsel. wenn sein treiben nicht bald entdeckt wird, um ihn einer gerechten strafe (versetzung in eine niedere kaste, wiedergeburt als verleger der kronenzeitung, verwechslung mit einem islamischen fundamentalisten, zwangslesen seiner eigenen wien-tagebücher) zuzuführen, werden die Gendarmen wohl bald bei mir an der Tür klingeln. er muss sich unantastbar fühlen, eigentlich hegt er als chef-paranoiker ein krankhaftes misstrauen gegenüber jeglichen mitmenschen, allen voran Taxifahrern. Wie ich ihn kenne wird er für die jüngst verjubelten, umgerechnet 169,32 Euro, Gin der übelsten Sorte, dafür umso mehr, im "Lake Palace Hotel Hotel" (laut kontoauszug) versoffen haben. Die Absteige, in der laut meiner Recherchen allenfalls renitente touristenabzocker und fahrzeugschieber ihr unwesen treiben, scheint bekannt für ihren großzügigen umgang mit "zimmerbesuch". gottseidank führen die leichten damen in take-off countries noch keine electronic cash ausrüstung mit und sind auch preisgünstiger als die Wiener Modelle - für deren Bezahlung der Weltreisende noch einige ältere "Kredite" bei mir am Laufen hat. Fortan wasche ich meine "Slim-fit" hemden nur noch bei 30 Grad, ohne Schleudern. Sie müssen nun wohl länger halten.

(foto CC-BY-NC-SA Kai Raven)

Cricket-Action

Schoenberg hat anscheinend gerafft, dass ich mir als kleine Wiedergutmachung fuer unsere mal-mehr-mal-weniger friedliche Coexistenz an der Donau seine Kreditkartennummer geborgt hatte, fuer alle Faelle. Oder er ist mal wieder blank, auf jeden Fall blieb mir heute morgen beim Auschecken aus dem "Lake Palace Hotel Hotel" ein peinlicher Moment nicht erspart. Zum Glueck habe ich schon gestern ueber ein, zwei Absackern (vermulich waren es eher drei, sonst haette mir der Bombay Gin niemals geschmeckt) Professor M. kennengelern. Guter Mann, seit Jahren in der Tourismusbranche taetig. Wir verstanden uns auf Anhieb gut. Und eine gesperrte Kreditkarte kostet ihn nur ein paar Anrufe, und mich eine - in Indien wirklich sehr guenstige - Vespakopie. Habe heute mittag einen fluechtigen Anflug schlechten Gewissens mit einem kurzen Blick in meine Tagebuecher aus Wien erfolgreich und nachhaltig bekaempft. Schoenberg, der alte Giftler, haette es doch eh nur fuer Drogen, Alkohol und schnellen Sex ausgegeben. So bekommt er wenigstens eine Postkarte.

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spaziergänge