20071208

und da war er hin

Servus du Glanzstück herbstlich duftender Gassen. Verlassen habe ich die Stadt, an der sich Wien und Donau vereinen. Nur ihr munterer Reigen pumpt weiter im Walzertakt saftigen Schmäh in jeden einzelnen der 23 Bezirke, Mikrokosmen urbaner Lebewelten. Zu rotglühenden Sonnenstrahlen, die abends die Straßen bezaubern, wehen aus den Kaffeehäusern frisch duftende Dampfschwaden und locken täglich die Bewohner aus ihren Garconieren, aus den Belle-Etagen der Herrschaftshäuser und aus den einfachen Behausungen der ehrlichen Arbeiter. Hier versammeln sich jung und alt, reich und arm, europäer aller nationen im tor zu osteuropa und singen das lied königlich-kaiserlicher herrlichkeit. Sturm in den Gläsern öffnet ihre Seelen, jene dieser ganz besonderen Menschen mit einem Herz voll uralter Traditionen und dem Kopf voller Zukunft. Wien, ich war kein Zuschauer in deinen Rängen, du hast mich als Freund an deinem Ofen aufgenommen. Adieu auch an Günney und Hafir, die in meinen letzten Zügen und mit vereinten Kräften den Motor meines Wagens in Gang brachten. Und mir nachwinkten, in eine ungewisse Zukunft. Vorbei die Zeit des Weltenrettens.

(foto cc-by schönberg)

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